Loden Produktion
Allgemeines
Loden wird schon seit jeher im mitteleuropäischen alpinen Bereich verwendet. Er wurde und wird immer noch von allen Schichten unserer Gesellschaft, sowie verschiedenen Berufsgruppen genutzt, darunter Bauern, Förster, Jäger, Militär und Adel.
Loden ist ein Gewebe aus 100% Schafwolle, welches aus Streichgarn gewebt wird und anschließend durch Veredlung und Walken zu einem
dichten atmungsaktiven, winddichten und fast wasserundurchlässigem Textil verarbeitet wird – dem LODEN.
Der Loden weist eine Vielzahl von besonderen Eigenschaften auf und bietet viele Vorteile.
Loden ist:
- Wasserabweisend
- windabweisend
- schmutzabweisend
- geruchsabweisend
- besitzt eine natürliche Thermoregulation
- extrem atmungsaktiv
Er bietet einen hohen Wärmerückhalt und wärmt anders als die meisten Kunstfasern, sogar noch wenn der Loden nass wird. Der Loden ist unanfällig gegen Funkenflug im Vergleich zu Synthetik Gewebe, ist extrem langlebig, pflegeleicht und widerstandsfähig und verzeiht einiges, selbst wenn es mal über Stock und Stein geht. Somit kommt der Loden auch in der Jagdpraxis zum Einsatz und wird unter anderem durch den Faktor Lautlosigkeit sehr geschätzt. Wenn man dem Wild nachstellt, sollten Bewegungen so leise wie möglich sein, was das Naturprodukt Loden mit sich bringt. Die handelsüblichen Wind- und Wasserstopper werden meistens durch diverse Folien oder hochdicht verwobene Kunstfasern hergestellt, die einen sehr hohen Geräuschpegel verursachen.
Die Lodenmanufaktur Loden Landl ist ein vollstufiger Betrieb. Im Frühjahr, Sommer und Herbst werden Betriebsführungen angeboten, indem die ganze Enstehungskette des fertigen Lodenstoffes/Lodentuches besichtigt werden kann.
Im Haupthaus befinden sich die Lodenmanufaktur sowie der Direktverkauf
Nötige Arbeitsschritte
- Wolfen – verschiede Wollsorten werden zusammengemischt, um eine Gleichmäßigkeit zu erzielen.
- Krempeln – auf dem mit vielen Nadeln versehten Walzen wird die Wolle zu einem feinen Vlies und anschließend zu einem Vorgarn geteilt.
- Ringspinnen – das ungedrehte Vorgarn wird längsgestreckt und gedreht. Somit entsteht ein Wollgarn.
- Umspulen – die in der Spinnerei gewonnenen Kopsen werden auf grössere Kreuzspulen gewickelt, dabei wird das Garn auf Fehler kontroliert und gereinigt.
- Zwirnerei (Strickgarn) – zwei oder drei Garne werden zusammengezwirnd und anschließend auf einer Haspel verkaufsfertig gewickelt.
- Schärmaschine – hier werden die Kreuzspulen auf ein Gatter gesteckt und auf eine Schärtrommel gewickelt. Somit kann man mit ca. 140 Kreuzspulen einen Kettbaum mit ca. 2000 Fäden erzeugen.
- Weben – das Längssystem (Kette) wird mit dem Quersystem (Schuss) verwebt. Das Rohgebe ist ca. 220cm breit.
- Walken – das Rohgewebe wird mit Wasser und Seife durch mechanische Bewegung verfestigt. Die Ware hat bei unserem Gamaschen-Loden nur noch eine Breite von 120 cm.
- Schleudern und Trocknen – die gewalkte Ware wird hier entwässert und anschließend auf einem Spannrahmen getrocknet.
- Raumaschine – die Ware wird leicht angeraut, d.h. aus dem Walkstoff werden wieder einzelne Wollfasern an die Oberseite gezogen.
- Schermaschine – die zuvor herausgezogenen Wollfasern werden in einer genau definierten Länge abgeschnitten. Dies erhöht den gleichmäßigen Schimmer der Fertigware.
- Muldenpresse – der Lodenstoff wird fixiert, nach dem Bügeleisen-Prinzip.
- Dekatieren – dies ist eine spezielle Dampfbehandlung, um verschieden Glanzeffekt zu erzeugen.
- Doublieren – der Loden wird für den Schneidereibedarf in handliche Ballen zusammengelegt.
Betriebsbesichtigungen
Bei der Betriebsbesichtigung können Sie einen vollstufigen vertikalen Textilbetrieb besichtigen, das heißt, dass alle nötigen Produktionsstufen in unserem Betrieb vorhanden sind.
Beginnend von der Flocke bis zum fertigen Lodentuch werden alle Schritte genau erläutert und die dazugehörigen Maschinen beschrieben.
Betriebsführung
Nach Voranmeldung führen wir gerne eine Betriebsführung durch.
Anmeldung bitte und folgender Nummer: 07445/333-0
Führungen werden in den Monaten Mai – Oktober durchgeführt.
Montag bis Freitag von 08:30 – 11:00 und von 14:00 – 17:00
Dauer ca. 1 1/2 bis 2 Stunden
Gebühr: € 70.- pro Führung
maximal 25 Personen pro Führung
ab 25 Personen zwei Führungen
Gebühr: € 120,-
Da unsere Betriebsräume inklusive Verkaufsräume historisch gewachsen sind, ist zu beachten, dass diese nicht barrierefrei gestaltet sind und somit nicht barrierefrei erreicht werden können.
Loden Landl
Walcherbauer 9
3343 Hollenstein an der Ybbs
Öffnungszeiten
Mo.-Fr.: 08:30-12:00 u. 14:00-18:00
Sa.: 08:30-11:00